Für alle, die sich gerne - zumindest grob - geografisch orientieren möchten, hier die selbstgebastelte Caritas-Projektregionenkarte von Kenia:
Montag, 26. September 2011
Zwischenhalt in Machesa
Es ist schon ein Weilchen her, seit dem letzten Eintrag hier. In der Zwischenzeit bin ich in die Schweiz zurückgekehrt. Die Hilfe in Marsabit und Wajir läuft natürlich längst auf Hochtouren. Und es sind weitere Projekte dazugekommen; mehr darüber aber später.
Die Hilfe für die Dürreopfer in Ostafrika wird von lokalen Caritas-Partnern umgesetzt. Delegierte von Caritas Schweiz begleiten und unterstützen diese Partner vor Ort. In der Gegend von Wajir in Ostkenia zum Beispiel Regina Wenk. Auch sie berichtet in diesem Blog. Die erste Reise nach ihrer Ankunft in Kenia führte sie nahe an die somalische Grenze:
Die Strasse ist mehr eine holprige Piste mit tiefen Spuren im lehmigen Sand, die bei Gegenverkehr fast kein Ausweichen möglich machen. Der Fahrer muss sich konzentrieren, um all den Schlaglöchern und Bodenwellen ausweichen zu können. Am Strassenrand sehen wir immer wieder kleine Antilopen und Giraffen. Sie sind sehr mager, die Suche nach Wasser führt sie näher zu den Dörfern. Wir treffen auf Kinder und Frauen, die mit ihren Kühen oder Kamelen die Umgebung nach Nahrung absuchen. Es ist alles ausgedorrt, trocken und staubig. Und dazwischen immer wieder abgestorbene dornige Büsche. Ein kleiner Knabe, der mit Kamelen unterwegs ist, bittet uns um Wasser. Wir reichen ihm eine Flasche und machen seinen langen Weg ein bisschen erträglicher.
Wir erreichen Machesa, ein Dorf, rund 100 Kilometer von Wajir entfernt. Sofort sind wir umringt von Männern, die uns ihr Leid klagen. Es sind die gleichen Geschichten wie überall in der Gegend. Kein Regentropfen seit sechs Monaten, kein Wasser mehr da. Keine Nahrung. Die Kühe geben keine Milch mehr, die Tiere sterben dahin, die Menschen werden krank, wenn sie es nicht schon sind.
Dorfszene in Machesa
Machesa hat ein grosses Becken mit Damm, das vor 15 Jahren zur Regenwasserspeicherung gebaut wurde. Jetzt ist der Damm ausgetrocknet, das Becken verschlammt und rund um das Reservoir liegen Tierkadaver. Trotzdem ist mein erster Eindruck, dass Machesa im Vergleich gut versorgt ist. Ein 18'000 Kubikmeter grosser unterirdischer Wassertank steht neben dem Damm ausserdem zur Verfügung. Bloss, auch er ist leer. Und dann hat das Dorf auch ein eigenes Bohrloch, das einzige im Umkreis von 50 Kilometern. Bloss, das letzte wenige Wasser, das hier aus 180 Metern gefördert wird, ist verschmutzt und salzig, und nur für die Tiere knapp geniessbar.
In Machesa richten wir mit Hilfe der Bevölkerung den Damm wieder für die Speicherung von Wasser her. Die Menschen hier haben die Hoffnung nicht aufgegeben, dass im Spätherbst erstmals wieder Regen fällt. 125 Männer und Frauen mit Schubkarren und Schaufeln braucht es, um das Becken zu entschlammen und zu säubern. Ausserdem bauen wir eine Vorrichtung, ein sogenanntes Absetzbecken mit Überlaufwand, das eine erneute Verschlammung in Zukunft verhindern soll. Dazu sichern wir den Damm so, dass weder Menschen noch Tiere das gespeicherte Wasser verschmutzen können.
Jetzt ist aber Zeit. Wir müssen weiter. In zwei Stunden beginnt die Dämmerung. Bis dann sollten wir in Wajir sein. Aus Sicherheitsgründen fahren wir nur bei Tageslicht.
Die Hilfe für die Dürreopfer in Ostafrika wird von lokalen Caritas-Partnern umgesetzt. Delegierte von Caritas Schweiz begleiten und unterstützen diese Partner vor Ort. In der Gegend von Wajir in Ostkenia zum Beispiel Regina Wenk. Auch sie berichtet in diesem Blog. Die erste Reise nach ihrer Ankunft in Kenia führte sie nahe an die somalische Grenze:
Die Strasse ist mehr eine holprige Piste mit tiefen Spuren im lehmigen Sand, die bei Gegenverkehr fast kein Ausweichen möglich machen. Der Fahrer muss sich konzentrieren, um all den Schlaglöchern und Bodenwellen ausweichen zu können. Am Strassenrand sehen wir immer wieder kleine Antilopen und Giraffen. Sie sind sehr mager, die Suche nach Wasser führt sie näher zu den Dörfern. Wir treffen auf Kinder und Frauen, die mit ihren Kühen oder Kamelen die Umgebung nach Nahrung absuchen. Es ist alles ausgedorrt, trocken und staubig. Und dazwischen immer wieder abgestorbene dornige Büsche. Ein kleiner Knabe, der mit Kamelen unterwegs ist, bittet uns um Wasser. Wir reichen ihm eine Flasche und machen seinen langen Weg ein bisschen erträglicher.
Wir erreichen Machesa, ein Dorf, rund 100 Kilometer von Wajir entfernt. Sofort sind wir umringt von Männern, die uns ihr Leid klagen. Es sind die gleichen Geschichten wie überall in der Gegend. Kein Regentropfen seit sechs Monaten, kein Wasser mehr da. Keine Nahrung. Die Kühe geben keine Milch mehr, die Tiere sterben dahin, die Menschen werden krank, wenn sie es nicht schon sind.
Dorfszene in Machesa
Machesa hat ein grosses Becken mit Damm, das vor 15 Jahren zur Regenwasserspeicherung gebaut wurde. Jetzt ist der Damm ausgetrocknet, das Becken verschlammt und rund um das Reservoir liegen Tierkadaver. Trotzdem ist mein erster Eindruck, dass Machesa im Vergleich gut versorgt ist. Ein 18'000 Kubikmeter grosser unterirdischer Wassertank steht neben dem Damm ausserdem zur Verfügung. Bloss, auch er ist leer. Und dann hat das Dorf auch ein eigenes Bohrloch, das einzige im Umkreis von 50 Kilometern. Bloss, das letzte wenige Wasser, das hier aus 180 Metern gefördert wird, ist verschmutzt und salzig, und nur für die Tiere knapp geniessbar.
In Machesa richten wir mit Hilfe der Bevölkerung den Damm wieder für die Speicherung von Wasser her. Die Menschen hier haben die Hoffnung nicht aufgegeben, dass im Spätherbst erstmals wieder Regen fällt. 125 Männer und Frauen mit Schubkarren und Schaufeln braucht es, um das Becken zu entschlammen und zu säubern. Ausserdem bauen wir eine Vorrichtung, ein sogenanntes Absetzbecken mit Überlaufwand, das eine erneute Verschlammung in Zukunft verhindern soll. Dazu sichern wir den Damm so, dass weder Menschen noch Tiere das gespeicherte Wasser verschmutzen können.
Jetzt ist aber Zeit. Wir müssen weiter. In zwei Stunden beginnt die Dämmerung. Bis dann sollten wir in Wajir sein. Aus Sicherheitsgründen fahren wir nur bei Tageslicht.
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