Zu tausenden liegen die Kadaver in den vertrockneten Ebenen. Das verdurstete und verhungerte Vieh wird da liegen gelassen, wo es gestorben ist. Den Rest besorgen die Krähen und Geier. Zwischen den verhungerten und verdursteten Ziegen, Schafen, Kühen und Kamelen der Bauern und Nomaden, liegen auch immer mehr Wildtiere. Vor allem Antilopen und Giraffen.
Der Osten Kenyas hat eine reiche Fauna. Neben Giraffen, Antilopen und riesigen und winzigen Vögeln gibt es hier auch Hyänen, Geparde und Löwen. In den wenigen bewaldeten Zonen am Rand der Halbwüste leben Büffel und Elefanten. Auch sie kämpfen ums Überleben. Der kenianische Wildlife Service KWS, der für die Nationalparks und den Schutz der Tierwelt zuständig ist, schätzt die Zahl des durch die Dürre getöteten Wilds auf weit über 2 Millionen. Dazu kommt, dass viele Tierarten kaum mehr Nachwuchs hervorbringen.
Auf der Suche nach Wasser und Nahrung legen auch Löwe, Giraffe und Co. immer weitere Strecken zurück, was an einzelnen Orten bereits zu einem eigentlichen Exodus der Wildtiere aus ihren angestammten Revieren geführt hat. Einzelne Arten suchen auch zunehmend die Nähe von Siedlungen. Die Hyänen, die sich am frühen Morgen keine hundert Meter von meiner Unterkunft entfernt herumtreiben, sind riesenhaft imfall! Gross wie Kälber! Zähne wie Dolche! Die Hyänchen in unseren Zoos sind halbe Portionen dagegen und wirken im Gegensatz wie Kuschelbärchen.
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