Die Caritas-Hilfe für Marsabit steht fest. In den nächsten sechs Monaten werden wir die dringendsten Bedürfnisse der 25'000 am meisten unter der Dürre leidenden Menschen und Tiere decken können.
Erstens Wasser. Sieben teils über 40 Kilometer weit vom nächsten Wasserbohrloch liegende Dörfer erhalten Trinkwasser. Und zwar soviel, dass es auch für die Hygiene ausreicht. Mit dem auch für uns nicht immer quellrein verfügbaren Wasser verteilen wir zur Gesundheitsvorsorge auch sogenannte Aquatabs, Wasserreinigungstabletten.
Zweitens Nahrung. Geschwächte Kleinkinder und ältere Menschen, die sich hier hauptsächlich von zurzeit nicht mehr verfügbarer Milch ernähren, erhalten stärkende Ergänzungsnahrung auf der Basis von Soja. Die Verteilung erfolgt über die Gesundheitsposten in den Dörfern sowie via die Kinderhorte und Primarschulen. Der sicherste Weg, dass die Hilfe bei den Familien ankommt, und nicht auf dem freien Markt.
Drittens Futter. Hirten und Nomaden ohne Zugang zu Gras oder anderem Futter erhalten Heu, damit die letzten verbliebenen Kühe, Ziegen oder Schafe überleben können.
Viertens Einkommen. Mit der Wiederherstellung von Wasserfassungen und Dämmen im Gelände, die durch die lange Dürrezeit unbrauchbar geworden sind, bereiten sich die Dorfgemeinschaften mit Caritas-Hilfe auf die nächste Regenzeit vor. Für die Arbeit an den "dams" erhalten die Männer einen Lohn, mit dem sie für ihre Familien wieder aus eigener Kraft Essen kaufen können. Ausserdem entlasten sie die eigene Familien, weil sie auf der Arbeit mit Mahlzeiten versorgt werden. Frauen, die in dieser Gegend traditionell keine Bauarbeiten verrichten, können sich als Köchinnen, Wäscherinnen oder mit Zulieferdiensten auch an dem Projekt beteiligen.
Wie bei der Wasserverteilung mit der Abgabe von Aquatabs achten wir auch bei allen anderen Teilprojekten - beispielsweise mit Toiletten, zusätzlichem Wasser und auch Aufklärung und Trainings - auf die Hygiene und die Vorsorge gegen Krankheiten.
Sodeli. Meine Arbeit im Distrikt Marsabit ist vorerst getan. Ich fahre zurück nach Nairobi und reise dann weiter in den Osten, Richtung somalische Grenze. Auch dort, in dem riesigen Wüstengebiet um Garissa, Dadaab und Wajir, wo immer noch zigtausende somalischen Dürre- und Kriegsflüchtlinge ankommen, braucht es die Hilfe von Caritas.
Kwaheri! Auf Wiedersehen Marsabit. Schade nur, dass ich meine beiden neuen Freunde, die mir in den letzten Tagen immer wieder hinterher getrottet sind, zurück lassen muss:
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